Wenn ich andere Menschen segne, dann erinnere ich sie damit daran, dass sie von Gott gesegnet sind.
Das tut Gott sowieso, auch ohne meine Hilfe, aber mein Segenszuspruch „Der Herr segne dich…“ holt das ins Bewusstsein.

freue mich gerade sehr an dem Thema und bestätige die ungenaue Ausdrucksweise: der Segnende ist Gott, nicht ich oder sonst wer.

"es segne und behütet Euch der allmächtige Gott...."

"Der Herr segne und behüte Dich..."

"Ich segne Dich im Namen des dreieinigen Gottes...."

Ich empfinde es als wohltuend wenn mich jemand unter Gottes Segen stellt, mich an den Schutzraum Gottes erinnert, mich bei Gott birgt.

Paulina schrieb:
Nee, Luxi, der von mir kritisierte "aufgedrängte" Segen von Freikirchlern*innen fand keineswegs in einem Gottesdienst statt (dort ist ja in der Tat mit Segen zu rechnen), sondern in jeweils völlig anderem Kontext - zuletzt wurden wir an einer Tankstelle(!) abgefangen...

Also ich empfinde Segen als etwas positives! Und ich kann nicht sagen, dass mir Segen schonmal aufgedrängt wurde. Schon gar nicht an einer Tankstelle... Aber wenn Du´s sagst? Ich hätte auch an einer Tanke nichts gegen einen Segen einzuwenden.

Offenbar sind Menschen im Rollstuhl bevorzugte potenzielle Ansprechpartner: gern gebe ich bei echtem Interesse Auskunft über meine Tochter, schon um Berührungsängste abzubauen, aber Segensangebote wildfremder Menschen stoßen mich ab. Auch meine kleine Große (die eigentlich immer sehr offen auf Ansprache reagiert) war jedes Mal irritiert. Daher bleibe ich dabei: ein solches Verhalten bezeichne ich als distanz- und respektlos :o((.


Gerade bei Menschen im Rollstuhl bemerke ich eher, dass sie gar nicht angesprochen werden, weil es da oft Berührungsängste gibt. Aber weißt du: Wie immer man es macht, ist es falsch. Spricht man Behinderte Menschen keinen Segen zu, fühlen sie sich ignoriert oder gar diskriminiert. Spricht man ihnen Segen zu, ist es respektlos...


Luxi, woher nimmst Du das Wissen darüber, wie behinderte Menschen sich fühlen? Das ist eine ernstgemeinte Frage. Vielleicht hast Du ja mehr Expertise, als ich bisher weiß, deshalb möchte ich nichts unterstellen. Ich finde aber nicht so cool, wie Du unterschwellig und jetzt schon zum 2. Mal Paulinas Erlebnis bzw. ihr Empfinden dazu in Frage stellst.

Georgia schreibt von der Gier, z.B.
Schlechte Löhne zahlen um immer reicher zu werden...
Es ist leider nicht so einfach. Wer als Unternehmer bestehen will, kann seine Löhne nicht unabhängig von anderen Marktteilnehmern beliebig hoch zahlen, sonst ist er bald pleite weil seine Produkte zu teuer sind, dann muss er alle entlassen, die für ihn arbeiten.
Auch Unternehmer sind (wenn auch anders) unfrei in diesem System.

Aber hey, dies ist nicht der richtige Ort für einen Crashkurs in Wirtschaft...

Mag sein, dass Menschen immer Gründe finden werden, einander nach dem Leben zu trachten, Tojak.
Aber es ist doch sehr wahrscheinlich, dass es bei einem besseren Wirtschaftssystem weniger Anreiz gäbe.
Schlimm finde ich, dass Leute, die die Sehnsucht und Suche nach einem besseren System noch nicht aufgegeben haben, inzwischen derart angefeindet werden, dass wieder Berufsverbote für Lehramtsanwärter:innen verhängt werden z.B.

Findest Du die Soziale Marktwirtschaft so schlecht? Wäre ja immerhin etwas besser als das, was wir zur Zeit praktizieren, oder?

Und all die sozialistischen Befreiungstheologen - alles Irrtum?
Oder mal Gollwitzer gelesen?

Wir wirtschaften die Schöpfung buchstäblich zu Tode - alternativlos?

Traurige Grüße
Leah

Fideli schrieb:

Paulina schrieb:
Nee, Luxi, der von mir kritisierte "aufgedrängte" Segen von Freikirchlern*innen fand keineswegs in einem Gottesdienst statt (dort ist ja in der Tat mit Segen zu rechnen), sondern in jeweils völlig anderem Kontext - zuletzt wurden wir an einer Tankstelle(!) abgefangen...

Also ich empfinde Segen als etwas positives! Und ich kann nicht sagen, dass mir Segen schonmal aufgedrängt wurde. Schon gar nicht an einer Tankstelle... Aber wenn Du´s sagst? Ich hätte auch an einer Tanke nichts gegen einen Segen einzuwenden.

Offenbar sind Menschen im Rollstuhl bevorzugte potenzielle Ansprechpartner: gern gebe ich bei echtem Interesse Auskunft über meine Tochter, schon um Berührungsängste abzubauen, aber Segensangebote wildfremder Menschen stoßen mich ab. Auch meine kleine Große (die eigentlich immer sehr offen auf Ansprache reagiert) war jedes Mal irritiert. Daher bleibe ich dabei: ein solches Verhalten bezeichne ich als distanz- und respektlos :o((.


Gerade bei Menschen im Rollstuhl bemerke ich eher, dass sie gar nicht angesprochen werden, weil es da oft Berührungsängste gibt. Aber weißt du: Wie immer man es macht, ist es falsch. Spricht man Behinderte Menschen keinen Segen zu, fühlen sie sich ignoriert oder gar diskriminiert. Spricht man ihnen Segen zu, ist es respektlos...


Luxi, woher nimmst Du das Wissen darüber, wie behinderte Menschen sich fühlen? Das ist eine ernstgemeinte Frage. Vielleicht hast Du ja mehr Expertise, als ich bisher weiß, deshalb möchte ich nichts unterstellen. Ich finde aber nicht so cool, wie Du unterschwellig und jetzt schon zum 2. Mal Paulinas Erlebnis bzw. ihr Empfinden dazu in Frage stellst.


Da stimme ich dir vollkommen zu, Fideli. Es muss doch reichen, dass Paulina sagt, dass sie die Situation als unangenehm empfunden hat. Dann ist das so.
Sie hat doch schon beschrieben, dass es öffentlich an der Tanke war. Sie muss doch die unangenehme Situation nicht noch einmal detailliert durchleben, nur damit die Foris neugierig beurteilen können, ob Paulinas Gefühle denn auch wirklich berechtigt sind.
Das Kind ist jedes Mal irritiert ... das reicht doch.

Lieber Gruß Klara

@Leah, habe mehr an die ganz Großen gedacht. Die kleinen Betriebe haben mehr zu kämpfen. Ganz besonders, wenn die Kunden ihre Rechnungen nicht begleichen. Da sind schon manche Betriebe dran kaputt gegangen.
Wäre gut, wenn die Löhne so hoch wären, dass ein Arbeitnehmer davon auch leben könnte. Es ist eben ein EndlosThema.

Es macht mich auch traurig, dass die Erde so heruntergewirtschaftet wird

Georgia

Ich lese Eure Überlegungen zum Segen gern, Danke dafür!
Ja, als Erinnerung daran, dass wir unter Gottes Segen sind, find ich den Zuspruch durch Menschen auch angemessen und oft wohltuend.

Sollte aber wirklich niemandem übergestülpt werden.

Dass Luxi (der jetzt wieder ganz laut mimimi schreien wird, das kennen wir ja nicht anders) so etwas nicht versteht, wundert mich nicht.
Klar, wenn das Weltbild so aussieht, dass wie man selbst auch alle anderen sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen (das kommt von Wahn... Zufall?), dann passiert sowas. Dann weiß mann (sic!) eben alles besser.
Ich weiß das aber noch besser, ätsch! ;-) Und jetzt?
Und nein, ich bin nicht garstig weil dünnhäutig, ich bin garstig weil ich Grund dazu habe. Jedenfalls meiner Meinung nach. So.
Außerdem hat der arme Luxi sich schon viel zu lang nicht mehr beschweren dürfen, und jetzt darf er wieder, weil ich gemein zu ihm war.
Na dann mal los, Luxi, hau rein. Viel Spass.

Leah
diesmal albern

Hallo Leah,

Mag sein, dass Menschen immer Gründe finden werden, einander nach dem Leben zu trachten, Tojak.
Aber es ist doch sehr wahrscheinlich, dass es bei einem besseren Wirtschaftssystem weniger Anreiz gäbe.


Dieses "sehr wahrscheinlich" würde ich nicht unterschreiben. Kriege werden normalerweise nicht geführt, weil die Versorgungslage schlecht ist oder man die Verteilung ungerecht findet, sondern weil einzelne Mächtige oder Gruppen von Mächtigen den Bereich ihrer Macht erweitern wollen.

Findest Du die Soziale Marktwirtschaft so schlecht? Wäre ja immerhin etwas besser als das, was wir zur Zeit praktizieren, oder?


Soziale Marktwirtschaft finde ich ganz und gar nicht schlecht. Sie ist das Modell, das wir haben. Man kann aber durchaus diskutieren, ob sie zurzeit eher in die soziale oder die marktwirtschaftliche Richtung angepasst werden müsste. Die USA z. B. sind deutlich kapitalistischer, und die Leute leben auch. Trump ist ein Sonderthema.

Von Gollwitzer habe ich "Und führen, wohin du nicht willst" gelesen. Und gut gefunden.

Viele Grüße
Tojak