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Thema »Treffpunkt chaotisches Tiefschürfen«

Treffpunkt chaotisches Tiefschürfen

05.03.2025 23:58
Enny (n.N.)

Dies soll ein Treffpunkt sein für alle, die
1) gern tiefschürfen;
2) trotzdem auch gern mal „flacher plätschern“
und ein bisschen Chaos aushalten, welches durchaus mit zu dieser Seite gehört;
und die 3) - und vor allem - Spaß am Wiederkommen und an echtem Austausch haben.

Eingeladen sind ausdrücklich nicht nur alte Häsinnen, und Hasen, sondern unbedingt auch neue Forumsteilnehmer(innen).

Denkt nur bitte an Punkt 3 oben: Ich wünsche mir mehr als nur Einweg-Statements. Stattdessen soll es ein Treffpunkt zum Wiederkommen sein. Mit persönlichen Austausch und Interesse aneinander. Mit Menschen, die nicht nur von sich selbst und nur deshalb schreiben, weil sie es loswerden wollen, sondern die miteinander ins Gespräch kommen wollen. Die aufeinander eingehen, anstatt nur hinzuschreiben oder kurz zu kommentieren und dann abzuhaken.

Themen? Schlägt jeder und jede einfach vor oder beginnt damit. Alles andere ergibt sich schon.

LG
von
Enny
(die sich schon rie-ie-iiesig auf Euch freut!)

Für Melanie

07.04.2025 06:36
Luxi

Melanie schrieb:
Ich will auch nicht zu viel Schlechtes sagen über Freikirchler, es gibt weitaus schlimmere Menschen! Aber Bekehrungsversuche sind keineswegs nur im Gottesdienst, daß wäre schön, sondern manche missionieren bei jeder Gelegenheit, auch in der Straßenbahn, fast wie Zeugen Jehovas! Ich bekomme immer Karten und Lesezeichen u.s.w. mit frommen Sprüchen geschickt. Das schicken sie nicht nur mir, da sie wissen, daß ich religiös bin, sondern allen Anderen Leuten auch. Ist aber lieb gemeint, na ja.

Mission und Evangelisaltion ist für mich Teil des christlichen Glaubens. Denn Jesus hat uns ja regelrecht aufgetragen: Gehet in alle Welt und verkündet das Evangelium! Und wenn man in einem Land lebt wie dem unsrigen, wo man seinen Glauben auch frei leben darf, gehört dieser eben nicht nur ins stille Kämmerlein und in die Kirche oder Gemeinde, sondern auch in den öffentlichen Raum! Sonst ist es keine echte Religionsfreiheit!

Mein Briefkasten wird sowieso ständig mit allerlei Werbung zugemüllt. Wenn private Unternehmen so etwas ungefragt dürfen, finde ich, dann dürfen Religionsgemeinschaften das mindestens auch mit ihren Traktätchen, Karten und frommen Sprüchen. Wenn´s jemanden stört, kann er es ja genauso handhaben wie mit den lästigen Werbeprospekten...



Für Paulina

07.04.2025 06:48
Luxi

Paulina schrieb:
Nee, Luxi,

der von mir kritisierte "aufgedrängte" Segen von Freikirchlern*innen fand keineswegs in einem Gottesdienst statt (dort ist ja in der Tat mit Segen zu rechnen), sondern in jeweils völlig anderem Kontext - zuletzt wurden wir an einer Tankstelle(!) abgefangen...


Also ich empfinde Segen als etwas positives! Und ich kann nicht sagen, dass mir Segen schonmal aufgedrängt wurde. Schon gar nicht an einer Tankstelle... Aber wenn Du´s sagst? Ich hätte auch an einer Tanke nichts gegen einen Segen einzuwenden.

Offenbar sind Menschen im Rollstuhl bevorzugte potenzielle Ansprechpartner: gern gebe ich bei echtem Interesse Auskunft über meine Tochter, schon um Berührungsängste abzubauen, aber Segensangebote wildfremder Menschen stoßen mich ab. Auch meine kleine Große (die eigentlich immer sehr offen auf Ansprache reagiert) war jedes Mal irritiert. Daher bleibe ich dabei: ein solches Verhalten bezeichne ich als distanz- und respektlos :o((.

Grüßle, Paulina


Gerade bei Menschen im Rollstuhl bemerke ich eher, dass sie gar nicht angesprochen werden, weil es da oft Berührungsängste gibt. Aber weißt du: Wie immer man es macht, ist es falsch. Spricht man Behinderte Menschen keinen Segen zu, fühlen sie sich ignoriert oder gar diskriminiert. Spricht man ihnen Segen zu, ist es respektlos...

Mich wundert es, dass jemand als Christ von so etwas wie einem Segen sich abgestoßen fühlt und dies als respektlos betrachtet? Würde jemand fluchen, könnte ich das ja noch nachvollziehen, aber bei Segen?...





Für Kleines

07.04.2025 06:56
Luxi

Kleines schrieb:
heißt ja "jemanden Gutes zusprechen/wünschen" oder laut Wiki " ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung" ... das tue ich ganz für mich im stillen, in Gedanken.

Wenn ich es öffentlich tun wollte, würde ich immer nachfragen, ob das in Ordnung ist, denn dann ist es einer Art Ritus unterworfen und den möchte ich niemanden aufzwingen.



Diese Rücksichtnahme, Bescheidenheit oder Höflichkeit in allen Ehren, aber ich finde es dennoch bedenklich, wenn man für alles was man jemandem im "Gutem" wünscht, erst nachfragen muss, ob er/sie/es auch will? - Man fragt ja auch ein Geburtstagskind nicht vorher: Darf ich dir zum Geburtstag gratulieren? Man macht es einfach... Man fragt auch nicht vor Weihnachten: Darf ich Dir frohe Weihnachten wünschen und Dir eine Karte schicken? Man macht es einfach... Wenn ein Kranker zum Arzt geht, fragt der Arzt auch nicht erst: Darf ich sie gesund machen oder wollen sie lieber krank bleiben?... Warum hält man sich dann beim Segen so krampfhaft zurück und sperrt sich dagegen? Ich kann das nicht nachvollziehen.

07.04.2025 06:57
Tina B.

Da bin ich mit dir einer Meinung, Luxi: Sowas ginge bei mir auch einfach in die Ablage „Altpapier“.
Neulich kamen aber zwei Damen persönlich an die Tür und wollten mich zur Feier des Todestages Jesu Christi einladen, komplett mit Broschüre eines gut frisierten Jesus am Kreuz vor stimmungsvollem Sonnenuntergang.
Ich war an dem Tag kränkelnd im Schlafanzug auf dem Sofa vor dem Fernseher und habe mich sehr geärgert, dass ich dafür aufgestanden und die Treppe runtergegangen bin.
Ich habe aber nur freundlich „Nein danke“ gesagt und die Tür wieder zugemacht. Trotzdem habe ich mich geärgert.

07.04.2025 06:59
Tina B.

Oh, du hast ja noch viel mehr geschrieben, Luxi.
Ich bezog mich auf deinen Beitrag für Melanie.
Damit habe ich erfolgreich zum Chaos-Teil dieses Pfades beigetragen.

Für XXX

07.04.2025 07:09
Luxi

XXX schrieb:
Im aufgedrängten Segen versteckt sich die Bewertung, die Person benötige - im Gegensatz zu den übrigen Tankstellenbesuchern - einen Segen, sei also besonders bedürftig.
Das ist eine versteckte Herabwürdigung genauso wie bei dem vergifteten Kompliment, dass man für sein Alter noch gut aussehe. Beides geht gar nicht.


Ach, was man nicht alles in einen Segen hinein interpretiert... Als Christ möchte ich sagen: Ja, wir sind alle Bedürftig! Nach Gottes Segen, nach Erlösung, seiner Gnade und Barmherzigkeit!

Einen Segen als versteckte Herabwürdigung zu betrachten verdreht den Sinn des Segens und unterstellt, dass man es schlecht mit dem anderen meint!

Dann darf man auch niemandem mehr zum Geburtstag gratulieren oder Guten Tag wünschen, weils ja bedeuten würde, so jemand habe kein Glück im Leben, deswegen muss man es ihm jetzt unbedingt wünschen - oder jemand hat grundsätzlich immer einen schlechten Tag, ach der Arme, deswegen muss man ihm jetzt einen guten Tag wünschen...

Wenn ich diese Art der negativen Bewertung wie hier beim Segen, von etwas positiv Gemeintem auf alles andere auch anwendet, dürfen wir bald überhaupt nichts mehr sagen! Und es soll Leute geben, die finden das auch noch gut...

07.04.2025 07:13
Tina B.

Beim Thema Zwangsbeglückung durch Segnung bin ich nicht deiner Meinung, Luxi.
Gerade das Segnen von Kranken oder Rollifahrern ist oft etwas, das Menschen tun, um sich selbst besser zu fühlen. Die halten die Hilflosigkeit nicht aus und segnen dann mal schnell für das gute Gefühl geholfen zu haben. Eine echte Kommunikation findet dabei aber nicht statt. Das ist nicht besser als ein peinlich berührter Blick aus dem Augenwinkel.

Ich kannte mal jemanden, die für mich beten wollte, weil ich Kopfschmerzen hatte. Eine Tablette wäre mir lieber gewesen.

Und einer aus unserer Gemeinde wollte mal für mich beten, um mich wieder auf den rechten Weg zu bringen, als ich erzählte dass mein damaliger Mann und ich uns scheiden lassen werden. Ich fand das sehr verletzend, denn die Scheidung war damals genau der richtige Weg für mich und wir hatten uns die Entscheidung dafür nicht leicht gemacht.

Für Fideli

07.04.2025 07:23
Luxi

Fideli schrieb:
Es gibt dort ein sehr ausgeprägtes Sendungsbewusstsein. Die eigene Art, den Glauben zu leben, ist die richtige. Und zwar nicht nur für die Person selbst, sondern für alle.

Das Christentum insgesamt lebt vom Sendungsbewusstsein. Ohne dieses gäbe es das Christentum gar nicht, ausser in ein paar kleinen Hausgemeinden so wie zu Beginn nach dem Leben Jesu. Ihr provitiert selbst davon und lehnt es aber dann ab? Kann ich nicht nachvollziehen?

Es ist doch bei jeder religiösen Bewegung, Gemeinde, Kirche, jeder Religion, ja sogar Weltanschauung und auch in der Politik schlechthin dieser Absolutheitsanspruch vorhanden: Was wir glauben und lehren, wovon wir überzeugt sind, das ist das allein wahre, gute und richtige! Und das sollen nach Möglichkeit alle anderen auch so sehen... Trotzdem wird ja niemand dazu gezwungen es zu tun! - Ausser in der Politik. Da werden dann Gesetze erlassen, die alle zwingen sollen, diese Anschauungen leben zu müssen. Und das finde ich viel schlimmer als das was ich als Angebotsform in den verschiedenen Religionen vorfinde.

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