Auf Wiedersehen!
Liebe Foris,
schweren Herzens müssen wir euch mitteilen, dass dieses Fastenforum das letzte Forum war, das wir euch anbieten durften. Unser über zwanzig Jahre altes Forum erfüllt leider die gestiegenen Anforderungen an den Datenschutz und die Moderation nicht mehr. Die Grauzone, besonders im Bereich des Datenschutzes, birgt mittlerweile Risiken, die wir als gemeinnütziger Verein nicht eingehen können.
Uns ist bewusst, dass viele von euch den Austausch im Forum schon lange pflegen und schätzen. Auch wir haben alles Geschriebene mitgelesen und oft mit Interesse, Staunen, Rührung und Neugier das Geschehen in den Foren verfolgt. Ihr seid ein Schatz innerhalb der Andere Zeiten-Community! Danke!
Gern möchten wir euch eine Möglichkeit geben, um euch ein letztes Mal im Forum auszutauschen. Wir werden das Forum dafür erneut öffnen: von Sonntag, den 27. April, 18 Uhr bis Dienstag, 29. April, 18 Uhr. Bis dahin wird das Forum wie gewohnt zum Nachlesen geöffnet sein.
Derzeit arbeiten wir an der Neugestaltung unserer Website. In diesem Zuge hoffen wir, ein niedrigschwelliges, aber zeitgemäßeres Angebot zur Interaktion zu finden und euch so auch in Zukunft eine Möglichkeit zum Austausch bieten zu können.
Wenn ihr euch mit anderen Foris vernetzen wollt, ist das wie immer möglich über das Hinterlegen eurer Mailadresse an forum@anderezeiten.de
Wir hoffen auf euer Verständnis und freuen uns darauf, uns in anderer Form in der Zukunft zu lesen und zu hören.
Herzlich
Euer Andere Zeiten-Team
Thema »Fasten-WG«
Fasten-WG
Klopf klopf, schon jemand da? Nein, die Tür ist noch zu. Ob ich den Schlüssel finde, der irgendwo deponiert wurde. Ah, da ist er versteckt. Die Tür knarrt, könnte man mal ölen. Es riecht frisch. Ob doch schon jemand da war? Ich freue mich auf das WG-Leben.
Herzlich Willkommen an alle!
Resumée
Wenn ich zurückblicke auf die letzten fast sieben Wochen, auf meine Fastenvorhaben, dann stelle ich fest: ich bin krachend gescheitert! Was mich jetzt nicht runter zieht, sondern nur aufmerksam macht auf das, was noch fehlt. Aber von vorn:
Noch vor dem Beginn der Fastenzeit wusste ich nicht, was mein Fastenvorhaben sein soll in diesem Jahr. Eines war mir klar: es sollte ein Plus-Fasten sein, kein Verzicht auf irgendwelche Nahrungsmittel. In der Fastenbroschüre für die Fastenbriefe las ich dann den entscheidenden Hinweis: ich bin auf dem Weg. Das ist es! Ich mache mich auf den Weg, buchstäblich! Jeden Tag einen oder zwei Kilometer zusätzlich gehen, dann bekomme ich am Ende einen oder zwei Marathons zusammen. Und eine so kurze Strecke wird sich ja wohl durchhalten lassen… - ja, denkste! Irgendwas ist ja immer. Heute dies und morgen jenes. Und gestern ging es sowieso nicht, weil… - zu meinem Mann sage ich immer: wer etwas wirklich will, findet Wege, wer nicht, findet Gründe.
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Ich fand wahrscheinlich viele Gründe, ausgerechnet heute nicht loszumarschieren. Insgesamt glaube ich, dass ich nicht einmal einen Halbmarathon zusammengekriegt habe in diesen 46 Tagen.
Aber was soll ich sagen? Das juckt mich nicht wirklich! Denn was ich mir sowieso schon länger jeden Tag aufs Neue vornehme, das ist Achtsamkeit. Und zwar im Wortsinn. Mit allen Sinnen immer wieder nachzuspüren und zu bemerken, was jetzt gerade ist. Atempausen einzulegen, und sei es nur fünf Atemzüge am geöffneten Fenster. Seit August letzten Jahres meditiere ich jeden Morgen. Dafür stelle ich sogar meinen Wecker manchmal früher, damit ich das auf jeden Fall schaffe. Und abends die Dankbarkeitsübung machen, das klappt nicht immer, aber immer öfter. Lange Rede, kurzer Sinn: seit ich das praktiziere, vergeht die Zeit für mich langsamer. Ich stimme nicht ein in den allgemeinen Klage-Gesang, dass die Zeit immer schneller vergeht, je älter „man“ wird. Nö, kann ich nicht sagen.
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Stimmt für mich persönlich nicht.
Deshalb habe ich lernen dürfen, auch solches Scheitern zu bemerken und nicht zu bewerten. Ist so gelaufen – kann ich nachträglich nicht mehr ändern. Haken drunter, nächstes Kapitel.
Außerdem habe ich in dieser Fastenzeit mal wieder mehr Zeit fürs Forum finden können, weil ich nicht mehr zu jeder Tag- und Nachtzeit gelesen habe, wer jetzt was gerade geschrieben hat. Morgens und/oder abends einmal, wenn der Kalender gerade voll ist mit To-Do’s – das genügte mir. Für meine Ausgeglichenheit war das Balsam.
Denn: allen diesen Überlegungen geht eine Grundüberlegung voran: meine im letzten Jahr verstorbene Mutter war 90 Jahre lang ein Ausbund der Positivität, des Optimismus. In ihren letzten Monaten hier auf dieser Erde gewann die Unzufriedenheit die Oberhand – will ich nicht für mich. Ich will nicht den Blick auf das Schlimme richten, sondern die meiste Aufmerksamkeit auf das Gute, das was mich froh und zufrieden macht.
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Das verscheucht nicht die Putins und Trumps dieser Welt, aber es macht sie soooo klein.
Wenn dieses alles für dich oder dich oder dich nicht vorstellbar ist, dann lass es sein. Oder versuche es wenigsten einmal ein ganz kleines bisschen. Vielleicht funktioniert es ja auch für dich. Oder für dich. Oder für dich.
Punkt.
Zum Kirchentag: Ich werde versuchen, am Freitag um zwei UND am Samstag um zwölf bei AZ herumzulungern und die einen oder anderen von euch zu sehen. Es haben einige ja geschrieben, dass sie lieber auf die alten Traditionen setzen wollen, um am Samstagmittag andere Foris zu treffen – schaun wir mal.
Und nun: Abschiednehmen
So, nun habe ich genug geschrieben und packe meine Sachen wieder zusammen, die ich im Laufe der Fastenzeit in meiner kleinen Dachkammer so gebraucht habe. Im Advent ziehe ich da wieder ein. Es ist nicht viel, aber allein die ganzen Hunde-Sachen (Körbchen, Spielzeug, Näpfe) nehmen schon viel Platz ein. Also alles samt Trine ein letztes Mal in den gläsernen Fahrstuhl und ich selbst nehme die Rutsche – macht immer noch Spaß!
Vielen Dank allen, die mich und Trine in der Zeit mit Essen und Trinken versorgt haben (sooo lecker all das!) und vor allem für euer Lachen und euer Zugewandtsein. Es ist immer wieder schön hier in der WG.
Bis die Tage (also die Ende November) und Tschö mit Ö!
Danke, liebe Deichdeern, für Deine Fastenvorhabenerzählung.
Ja, ich bin auch krachend gescheitert. und ich sehe viele Aufgaben vor mir, von denen ich noch nicht weiß, wie ich sie bewältigen soll.
Meine Stimmung ist diesbezüglich nicht so toll.
Aber ein Ding nach dem anderen.
Und das Leben nicht vergessen.
Mir wird das Forum fehlen, umso mehr freue ich mich, wenn ich beim Kirchentag WGler und andere Foris und das AZ-Team sehe.
So, jetzt sollte ich langsam mal anfangen zu packen.
Trinkt jemand noch einen Schokocappuccino mit mir?
Sehr gern
liebes Vögelchen
Möchtest du
einStück Schmandkuchen mit Mandarinchen dazu?