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Thema »Skulptur "crowning" in österreichischem Mariendom«
Skulptur "crowning" in österreichischem Mariendom
Es begab sich aber im August dieses Jahres, dass im österreichischen Linz anlässlich eines Weihejubiläums im Dom eine Kunstausstellung präsentiert wurde.
Ein Teil davon war eine ca 30 cm grosse Figur aus Lindenholz; von Esther Strauss.
Diese Figur zeigt die gebärende Maria. Sie sitzt breitbeinig auf einem Felsen. Sie hat einen goldenen angedeuteten Heiligenschein und liegt auf ihrem blauen Mantel (Symbol der Himmelskönigin).
Ihr Unterleib ist nackt, man sieht ihr die Schmerzen an. Der Kopf Jesu ist bereits ausgetreten.
Warum ich davon schreibe? - Nun, die Skulptur ist schon lange nicht mehr zu besichtigen.
Denn - - ihr wurde der Kopf abgesägt.
Danke Rena
Mäandera
die skulptur kratzt an der glorifizierung von maria und jesus. für mich rückt sie das menschsein jesu für einen moment in den vordergrund. der geburtsvorgang, die schmerzen, das blut, es bleibt ihnen nicht erspart. ist das nicht der moment der menschwerdung, der ebenso seine bedeutung hat wie der tod am kreuz als jesus schreit, gott warum hast du mich verlassen? auch da ist jesus mensch mit blut und schmerzen. das ende wird öffentlich gezeigt, den anfang blenden wir aus und verlegen ihn in die krippe. die skulptur bringt mir persönlich jesus ein stück näher. er wird einer von uns, abseits aller heiligkeit und verherrlichung, die er nicht braucht, meiner meinung nach. es würde reichen, wenn wir ihn zuhören, versuchen zu verstehen was er uns sagen will und uns bemühen das dann auch zu tun.
nein, die skulptur kann ganz und gar nicht weg. sie kann menschen helfen nocheinmal neu und anders auf jesus zu schauen und in der auseinandersetzung dem eigenen glauben etwas mehr weite zu geben.
Begegnung mit Kunst.
Ich habe mir die Bilder angesehen und das Gefühl gehabt
Ich möchte der Maria Schutz bieten. Ich würde ihr, ich würde wohl jeder Gebärenden, versuchen Schutz anzubieten. Fragen könnte ich diese werdende Mutter nicht. Da ich eigentlich immer ein Tuch um den Hals trage, da wäre mein Impuls Maria vor den Gaffern zu schützen. Ihr das Tuch zu geben
Auch heute dürfen, müssen Helfer bei Notfällen aller Art erstmal Sicht-Schutz bieten.
Ja dieses Werk berührt. Wahrscheinlich viele an einer Stelle, auf einer Weise, die für sie nicht angenehm ist.
Und danke, dass ihr von sexueller Gewalt geschrieben habt. Dieses Thema wird leider immer noch nicht so engagiert thematisiert wie es nötig ist.
Bild
Guten Morgen,
dieser Artikel zeigt ein Bild von der Skulptur, sieht für mich jetzt aus dieser Perspektive nicht unwürdig aus.
www.kathpress.at/goto/meldung/2434257/gekoepfte-marienstatue-im-linzer-dom-spuren-entlasten-verdaechtige
KaterinaW
Vielen Dank, Katerina!
Die Einordnung der Skulptur ist sehr interessant: "Sie war Teil des Kunstprojekts "DonnaStage", das sich anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums des Mariendoms in Kunstinstallationen, Workshops und Diskussionen mit Fragen rund um Frauenrollen, Familienbilder und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt"
Es gab also einen bestimmten Raum, in dem Austausch stattgefunden hat und man ins Gespräch kommen konnte.
LG, Rena
Ich bin innerlich gespalten.
Schon als Jugendlicher dachte ich beim Anblick antiker Nacktheiten: Ist das Kunst oder schon Pornographie?
Es gibt keine zeitlose Antworten darauf, weil das, was anständig und sittlich okay ist, im steten Wandel ist. Bei einige Völkern in tropischen Gebieten liefen Erwachsene nackt herum, aber wie man sich bewegt, wie man sich hisetzt: Das konnte schamvoll oder schamlos sein.
Kunst geht oft an die Grenzen des Bisherigen und darüber hinaus - das gehört zur Kunst dazu.
Doch bisher war es so, dass Jesus am Kreuz nicht nackt dargestellt wurde - mit wenigen Ausnahmen. Obwohl klar im Evangelium steht, dass man ihm alle Kleider genommen hatte und die Römer bewusst einen Gekreuzigten entehren wollten.
Was es in der Kunst gab: das Jesus-Baby nackt darstellen und Marias Brust zeigen, wenn sie das Kind stillt.
Auch das wird von einigen grenzwertig empfunden. Das habe ich erlebt, als zu seinem Gottesdienst zu Psalm 121 solche Bilder gezeigt wurden.
Die Scham der maria zu zeigen ist eine Grenzüberschreitung, keine Frage. Aber so sit es nicht richtig formuliert, denn es geht um die Geburt, um den Kopf, der da herauskommt.
Bei Lukas 2 übersetzt Martin Luther: Und sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Das kann so gewesen sein: Die Karawanserei war proppenvoll. Ein Baby hätte aus Versehen von einem Gepäckxstück eies Händlers oder von einem Tier Schaden erleiden können: Der einzige sichere Ort war also das Futtergestell. Das heißt also: Die Geburt fand in einem völlig überfülltem Raum statt - und Händler waren Männer. Intimssphäre esar kaum vorhanden. Das wäre eine der Ähnlichkeiten zwischen der Geburt und dem Tod von Jesus.
Diskussionen wie hier sind gut - zum einen um das Bild selbst und was Menschwerdung Gottes heißt. Zum anderen um das Köpfen der Figur und Gewalt gegen Frauen.
Oh ja da gibt's einige Jesus Maria Darstellungen an denen sich einige reiben.
Maria, die ihrem Sohn, schon etwas älter, auf den Hintern klappst ( wenn dann darüber geredet, diskutiert wird, ob Kinder geschlagen werden dürfen, gut!), Maria die stillt , oh Jesus hatte auch Hunger,....
Und mich wundert dass sich so wenige wundern dass das kleine Baby in der Krippe so oft schon mit segnenden Händen dargestellt wird.
Oder mit der Königskrone auf dem Kopf, oder .....
Das sind wir so gewohnt? Weil es so üblich ist.
Vielleicht brauchen wir einen anderen Blickwinkel um unsere Sicht zu weiten. Ein größeres, weiteres Jesus Bild, Gottesbild zu bekommen.
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