Thema »Stall der Advents-WG«

Olivia, das ist Dr. Lembke und nicht Onkel Lembke.

Ich wollte mal nach dir schauen, Olivia. Wie ich sehe, geht es dir wieder gut. Da freue ich mich aber sehr. Und du darfst mich ruhig Onkel Lembke nennen.

Ja, mir geht es wieder prima, Onkel Lembke. Hier ist es ganz toll. Was hast du denn da in deiner Tasche?

Schau mal, Olivia, hier habe ich meine Instrumente. Die brauche ich, damit ich gucken kann, ob meine kleinen und großen Tierpatienten krank sind.

Was ist das denn? Das sieht aber unheimlich aus.

Da s ist eine Spritze, Olivia. Die hast du auch bekommen, damit es dir schnell wieder besser geht.

Aber jetzt brauche ich die nicht mehr Onkel Lembke. Vor der langen Nadel habe ich Angst.

Und was hast du da in dem Beutel?

Da sind kleine Stoff- Schweinderln drin. Die bringe ich immer meinen tapferen Patienten mit.

Toll, darf ich mir auch eins aussuchen?

Natürlich Olivia, welches Schweinderl hättest du denn gerne?

Das rote.

Kann ich auch so ein Schweinderl bekommen, Onkel Lembke.

Natürlich Porsche, du hast Olivia ja tapfer zur Seite gestanden.

Welches Schweinderl hättest du denn gerne?

Das grün-weiß gestreifte mit der Brille.

Und weil bald Weihnachten ist, lasse ich euch für die anderen Tiere auch noch ein paar Schweinderln da. Ihr seid hier ja eine bunte Gemeinschaft.

Toll Onkel Lembke, das ist aber lieb von dir. Die werden sich bestimmt freuen.

So, Olivia und Porsche jetzt muss ich aber weiter. Ich will noch andere Tiere besuchen und nach ihnen gucken. Und heute Abend rufe ich Franz-Peter an und sage ihm, dass es dir wieder prima geht.

Danke dass du nochmal da warst, Onkel Lembke. Und grüß Trude , Franz-Peter und Wuff von uns.

So viel Betrieb im Stall ist ein tolles Mittel gegen Traurigkeit.

So schön, dass Du wieder da bist, Geronimo. Ich habe gleich mein Mittagsschläfchen unter Deinem Knickohr gemacht. Deine Wassernixe ist sicher froh, wenn Du hier in Gesellschaft bist.

Und wo kommen die ganzen Schweinderl her, mit denen Ihr spielt?

Die hat Dr. Lembke Euch geschenkt? Das ist aber lieb von ihm.

Und ich sehe da hinten Kalle und Rudi mit einem riesiegen Sack voller Möhrchen kommen. Na, das wird ja gleich ein Fest hier.

Ich flatter mal rüber ins bunte Haus...

Und??

Eine Frau war ganz traurig, weil ein kleines Pony aus ihrem Stall in den Himmel gegangen ist.

Kann ich verstehen Olivia, ist auch traurig.

Finde ich auch. Aber noch trauriger finde ich, dass Menschen mit ihm Karussell gespielt haben, und es nicht viel zu essen gekriegt hat. Warum sind Menschen so gemein?

Wahrscheinlich nehmen viele Menschen uns Tiere in Besitz. Sie meinen, wir gehörten ihnen und sie könnten alles mit uns machen. Sie achten uns nicht.

Und dann haben liebe Menschen das kleine Pony gerettet und es ganz doll lieb gehabt. Es wurde dann richtig fröhlich und hat noch eine schöne Zeit gehabt.

Das ist toll, Olivia. Da hat es viel Glück gehabt mit den lieben Menschen.

Komm Porsche, wir gehen noch schnell raus und winken dem kleinen Pony zu. Ob es wohl im Himmel eine neue Herde findet?

Weiß nicht so recht, könnte aber sein.

Ich wünsche es ihm.

Ich auch, Olivia. Lass uns jetzt schlafen.

Gute Nacht ihr lieben Tiere im Stall.

Hallo, Porsche und Olivia, schlaft Ihr schon?

Ich habe die traurige Frau auch gesehen und war gleich auch ganz traurig.
Warum ist das bloß so, dass die Menschen gemein zu Tieren sind?
Umso schöner ist es doch, dass hier alle ganz lieb zu Tieren sind, oder? So, wie das kleine Pony noch einen guten Lebensabend bekommen hat und lieb gehabt worden ist, so würden es auch hier im bunten Haus alle machen. Davon bin ich fest überzeugt.

Und wie gut haben wir es, dass wir hier sein können. Hier ist so eine schöne Gemeinschaft von Mensch und Tier, obwohl nicht alle Menschen mit Tieren vertraut sind. Aber sie akzeptieren, dass wir hier sind. Ich glaube, Vögelchen würde auch ganz viele Tiere aufnehmen, denen es nicht gut geht. Das scheint aber nicht so einfach zu sein. Wisst Ihr, warum das so ist?

Ach, so viele schwierige Fragen. Aber es ist gut, dass wir hier zusammen sind. Und guckt mal: So, wie wir heute Vögelchen gut getan haben, weil wir da waren, kann es doch einfach gehen: Wann immer es

Also:
Wann immer es einem nicht gut geht, egal ob Mensch oder Tier, sind alle anderen für denjenigen oder diejenige da.
Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein, oder?

Ok, wir müssen das vielleicht auch noch Bella und den Schnurrern von Vögelchen beibringen, die sich auch zwischendurch immer mal in die Haare bekommen. Aber ich glaube, im Grunde genommen, wollen sie auch nur, dass es allen gut geht.
Was meint Ihr?

Hier im bunten Haus ist es toll, Flocki. Wir können fühlen, dass hier alle willkommen sind. Ich würde auch sooo gerne Tiere aufnehmen. Am liebsten hätte ich ein Gasthaus, wo sich die Menschen von ihren Nöten erholen können und wo viele Tiere sind, die keiner mehr will. Und dann noch ein Schuppen, wo man gebrauchte Sachen abgeben und für wenig Geld kaufen kann und Kaffee und Kuchen bekommt.

Cool, Olivia, da würde ich auch mitmachen.

Na ja, Porsche, ich glaube, du würdest dann den Chef raushängen lassen, und ich könnte die ganze Arbeit machen.

Aber ich bin jetzt schon zu alt für so was, Flocki. Dafür muss man jung sein. Aber träumen darf ich davon. Jetzt bin ich aber müde. Lasst uns jetzt schlafen, Flocki und Porsche.

Gute Nacht.

Da hat jemand zwei Lichter auf den Futtertisch gestellt. Und an der Wand hängt ein Kalender mit bunten Bildern.

Das sieht toll aus, Porsche. Den Kalender hatte Trude auch immer. Hat sie aber nicht mehr.

Ist doch okay, Olivia. Mal ne Pause machen.

Ich vermisse Flocki, Porsche. Hast du sie gesehen?

Neee, ich schätze, sie ist bei Kalle und Rudi.

Komm, wir kucken mal.