Herzlich willkommen ...
. . . in unserem Adventsforum. Bis zu Epiphanias am 6. Januar 2025, 18 Uhr, bietet das Forum Raum für Ihre Gedanken zur Adventszeit. Danach bleibt es noch für eine Woche zum Lesen geöffnet. Wir vom Andere Zeiten-Team freuen uns auf Ihre Beiträge und einen anregenden Austausch!
Infos zu den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.
Und für alle, die neu dabei sind oder in der Nutzung des Forums nach der langen Sommerpause etwas eingerostet sind, gibt es hier einen Leitfaden zur Nutzung.
Thema »Nahrung der Seele - was trägt dich?«
Nahrung der Seele - was trägt dich?
Wer hat Lust etwas über dieses Thema zu philosophieren? Es gibt soviel "unfassbare Themen" in dieser Zeit. Alle wichtig, natürlich. Gleichsam interessiert mich, was dich trägt ?
Trägt durch diese Zeit, die vielen, manchmal auch mir, etwas Angst macht .
Die Nachrichten werden übermächtig.
Ich möchte einen philosophischen Raum eröffnen.
Einrichten möchte ich diesen mit euch?
Lust dazu?
Was meine Seele nährt....
...nicht Gott. Gott (für mich eher ES als ER) fordert mich heraus, lässt mich los und fängt mich auf.
Aber was nährt meine Seele?
Was ist überhaupt Seele?
Braucht Seele Nahrung?
Oder nährt die Seele mich?
Seele, das ist für mich der Anteil meines Seins, der reine Energie ist, vollkommen körperlos und mit dem verbunden, was ich Gott nenne.
Und so gesehen ist es wohl tatsächlich auch für mich so, dass die Seele aus der unendlichen Kraft und Energie, die für mich göttlich ist, erhalten wird.
Andersherum kommt es mir so vor, als ob dieser unsterbliche Funke in mir mein ICH nährt. Als käme alle Kraft zum Durchhalten aus dieser mit Gott verbundenen Quelle.
Auf jeden Fall hole ich mir Kraft aus der Meditation, aus der Verbundenheit mit meiner Familie, aus der Natur, aus Kunst, Theater, Literatur und aus Gesprächen, in denen einander zugehört wird.
Liebe Birgit,
Danke für die interessante Frage. Auch ich frage mich, ob dies ein guter Raum sein kann - vor allem für Ungeübte ist Philosphieren schriftlich meist noch schwieriger als im persönlichen Gespräch.
Aber ich versuche mal zu teilen, was mir momentan dazu in Kopf und Herz umhergeht.
Mir macht diese Zeit bzw. das, worauf die Welt aktuell zusteuert, große Angst, Sorge und vor allem eine riesengroße tiefe Traurigkeit. So viel Gutes wird mit so wenig Bösem nachhaltig vernichtet.
Ich würde gern sagen, ich habe eine Entscheidung getroffen, mich davon nicht nachhaltig beirren zu lassen. So lang die Erde steht, so lange ich lebe, ist es doch möglich, den Prozess des Untergangs von allem noch mitzugestalten und die menschliche Würde hochzuhalten. Also wenigstens nicht selbst der Verrohung, der Hoffnungs- und Empathielosigkeit, der Unvernunft und Grausamkeit anheimzufallen.
Diese Entscheidung muss ich aber immer wieder bekräftigen und nähren.
Forts.
Ich würde also sagen, im Moment ist es mein eigener Trotz, der meine Seele nährt, oder besser: der mir Antrieb ist, die viele Seelennahrung, die ich - oh, so ein Glück! - immer noch reichlich um mich finde, aufzunehmen und wo möglich auch zu teilen:
Gespräche, Begegnungen, der Sinn meiner Arbeit beruflich, privat und politisch, Natur, Kultur, besonders Musik und Texte, aber vor allem und immer wieder: Solidarität, Gemeinschaft und Gemeinsamkeit und die Stärke, die daraus entsteht, dass das Ganze einer Gruppe, einer Organisation mehr ist als die Summe unserer kleinen Einzelbemühungen.
Klingt alles so hehr und hochtrabend, aber ist im Alltag manchmal auch Arbeit, Seelenernährungsarbeit.
Außerdem bin ich kürzlich über diesen Text gestolpert, und der hilft mir auch - gute alte Dorothee Sölle! <3
www.prozukunft.org/buecher/dorothee-soelle-wider-den-luxus-der-hoffnungslosigkeit
Liebe Birgit,
eine gute Frage - allein die Antworten, die ich bisher lesen durfte,
Geben mir das gute Gefühl mit all diesen Fragen und manchmal der Überforderung nicht allein zu sein.
Was mich trägt, ist nach dem Schönen Ausschau zu halten: in der Natur, zwischenmenschliche Gesten, Kunst… die Welt bietet zeitgleich so viel Schönes, die Nachrichten und Medien konzentrieren sich auf das Schlechte. Ein Rückzug in die Natur tut gut und selbst zu malen. Ein Rückzug in die eigene Seele, ins Gestalten und mit den Händen zu arbeiten.
Und die Natur… man sieht jetzt schon die Knospen, die im Winter den Frühling vorbereiten… das wird weitergehen und das finde ich schön.
Liebe Birgit,
eine gute Frage - allein die Antworten, die ich bisher lesen durfte,
Geben mir das gute Gefühl mit all diesen Fragen und manchmal der Überforderung nicht allein zu sein.
Was mich trägt, ist nach dem Schönen Ausschau zu halten: in der Natur, zwischenmenschliche Gesten, Kunst… die Welt bietet zeitgleich so viel Schönes, die Nachrichten und Medien konzentrieren sich auf das Schlechte. Ein Rückzug in die Natur tut gut und selbst zu malen. Ein Rückzug in die eigene Seele, ins Gestalten und mit den Händen zu arbeiten.
Und die Natur… man sieht jetzt schon die Knospen, die im Winter den Frühling vorbereiten… das wird weitergehen und das finde ich schön.
Liebe Birgit
Es ist so ein vielschichtiges Thema, dass ich erst mal Zeit zum Nachdenken gebraucht habe.
Du hast die Angst angesprochen, die Unsicherheit in der aktuellen politischen
Situation. Und wie man angesichts dessen Halt findet. Was trägt? fragst du.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, das die Frage falsch ist.
Sie geht davon aus, dass es irgendetwas geben könnte, das uns Sicherheit gibt.
Aber ist es nicht so, dass wir alle wissen , dass es diese Sicherheit nicht gibt? Wir sind vom ersten Atemzug an Todgeweihte.
Also müssen wir uns eher fragen, wie geh ich mit dieser grundlegenden Unsicherheit um? Nehm ich sie an als eine Grundbedingung des Lebens oder wehre ich mich dagegen.
Es kann also eigentlich nur darum gehen, sich todesmutig ins Leben zu stürzen und sich dem Lebensfluss zu überlassen.
Die eigene Ohnmacht zu akzeptieren hat mir erstaunlicherweise oft geholfen, wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Der Halt ist das Schwimmen,
schwierigerweise
meint Ann-Sophie
schwierig zu antworten
Liebe Birgit,
ich versuche mal eine Anwort.
Auf der einen Seite: Die Menschheit ist so "fortschrittlich", entwickelt künstliche Intelligenz, das Wissen wird immer mehr aber sie schafft es nicht ihre Konflikte zu regeln. Warum werden nicht endlich alle Landminen samt Produktion abgeschafft um ein Beispiel zu nennen?
Warum gibt es noch Kriege? Die Waffen sind modern, die Kombattanten erinnern mich an primitive Steinzeitkrieger (ja leider ist hier die männliche Form überwiegend zutreffend). Es ist zum verzweifeln.
Aber was nährt mich? Kleine Sachen im Alltag, Zivilcourage,
Frauen und Männer im Ehrenamt, nachbarschaftliche Kontakte,
Hilfsbereitschaft in einer wuseligen verrückten Metropole.
Irgendwie glaube ich noch an das Gute in den Menschen.
Bald ist Weihnachten. Nur ein traditionelles Winterfest im Geschenkerausch?
Ich hoffe nicht, ich hoffe auf Kraft durch die Weihnachtsbotschaft.
Dir und euch allen noch eine erfüllte Woche.
Lukas 2 - ohne Probleme
Und es begab sich zu der Zeit, wo alle Menschen glücklich und zufrieden waren. Der Kaiser hatte angekündigt, alle Steuern zu erlassen. Niemand musste dahinlaufen, wo er einen Acker hatte, um es versteuern zu lassen.
Auch Maria freute sich, dass sie total entspannen konnte. Sie hatte auch nicht einen dicken Bauch wie ihre Verwandte Elisabeth, die ein Kind erwartete. Alles war easy. Kinder machten nur Probleme, das brauchte sie wirklich nicht.
So las sie die Nachrichten, die alle etwas Positives hatten. Zu ihrem Erstaunen wurde das menschenschindende Hüten von Tieren auf freiem Feld abgeschafft. Drohnen und Roboter erledigten das für die Menschen. Niemand musste nachts mehr Schafe hüten. Es gab keine Tierhüter, die ihre Babies in Futterkrippen legten. Diese kinderfeindliche Praxis wurde ein für allemal verboten: Endlich! Das behielt sie in ihrem Herzen.
Zurück zur Themenübersicht