Thema »Adventszimmer mit weit geöffneter Herzenstür «

Ganz zaghaft klopfe ich mal an die Tür, ich bin neu hier, darf ich mal reinkommen und hier einen Abendtee trinken?
Advent ist die Zeit, die mir die dunkle Jahreszeit erhellt. Noch kann ich mit dem Advent nicht viel anfangen, die Gedanken sind eher bei Themen, die Unruhe in mir machen.
Jetzt habe ich erst einmal bei euch eher eine ruhige Stimmung herausgelesen. Das tut mir gerade gut.
Ich nehme mir einen dampfenden Tee und setze mich still auf die Bank. Danke, dass es hier warm und einladend ist.

Ja klar, liebe Nordseekind, hier gibt es auch Abendtee und jede Menge ruhige Ecken - einfach zum Dasein.
Ich nehme mir mal einen Kräutertee. Den Morgenkaffee liebe ich zwar sehr, soll ihn aber lieber erst nach dem Mittagessen genießen. Und nur eine Tasse. Sagt die Ärztin.
Altern ist mit Entbehrungen verbunden. Aber dies lässt sich durchaus aushalten. In meinem Tee ist frischer Ingwer und etwas Zitrone. Das schmeckt mir wirklich gut.
Gerade war ich mit dem kleinen Wusel schon draußen: viel Matsch, Dunkel und auch ziemlich kalt! Wir sind schnell wieder reingekommen,
das ist kein Wetter für uns beide. Jedenfalls nicht vor dem Frühstück.
Bei mir gibt es Quark mit Zimt und Leinöl, getrockneten Beeren, Nüssen, Mandeln und Mandarinen. Ich lasse eine Schale hier, nehmt euch gern was davon.
Wie geht es euch? Was macht ihr heute?
Schön, dass ihr alle da seid :)
Abi

Winke mal kurz aus dem Dienst...

Bis später!
Nachtigall

Liebe Bewohnerinnen des Adventszimmers,

heute möchte ich auch mal vorbei schauen. So gerne bin ich hier, höre, was ihr zu erzählen habt: von kleinen wuseligen Hunden, von der erst aufkeimenden Adventsstimmung, von "Lassen und Loslassen", Forumsfamilientreffen u.a. und erzähle von meinem Erleben zwischen den Foren.
Ich bin im Mai diesen Jahres in vorzeitgen Ruhestand gegangen und habe seitdem immer eine Aufgabe nach der anderen erhalten:
erst wurde mein Vater sehr krank und verstarb nach 6 Wochen in Kliniken und am Ende im Pflegeheim. Er war 95 Jahre und ich habe den Eindruck, dass er gut gehen konnte. Er hat sich nochmal viele alte Fotos angeguckt und sein Leben in bisschen Revue passieren lassen und dann konnte er auch gut gehen.
Danach wurde meine Tochter krank und wir haben unsere Enkeltochter für eine Woche Urlaub abgeholt, bis es meiner Tochter wieder besser ging.
Im Oktober kam meine zweite Enkeltochter auf die Welt - genauso süß und goldig wie die erste und ich durfte...

... für 4 Wochen die Familie begleiten, bis sie ihren neuen Rhythmus gefunden hatte.
Das ist ein besonderes Geschenk für mich gewesen. Wann kann man sonst so ein neugeborenes Menschlein so "hautnah", im wahrsten Sinne des Wortes erleben.
Omasein ist das Sahnehäubchen, hattest du das nicht geschrieben, Abi? Das kann ich nur bestätigen!
Und dann hatte mein Mann einen Herzinfarkt, bekam zwei Stents gesetzt, aber das reichte noch nicht aus und nun liegt er seit eine Woche in der Klinik, wartet auf eine Bypass-OP, die aber von Tag zu Tag verschoben wird und das ist recht zermürbend.
Daher ist bei mir auch noch keine Adventsstimmung eingekehrt, es brennen Hoffnungslichter in verschiedenen Räumen und ich hoffe und bete, dass alles gut gehen wird!
Ich stelle euch einen Teller mit meinen Pfefferkuchen nach altem Rezept hierher, die sind immer die besten!
Seid behütet
Sophia

was für ein Start ins Rentnerinnenleben! Auf eine Art gut, so konntest du dich um alles kümmern, was neben der Berufstätigkeit nicht ohne weiteres möglich gewesen wäre, aber andererseits auch wieder völlig anders als gedacht oder geplant. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Menschen bzw ihre Krankheiten und Probleme (mehr oder weniger unbewusst)nur "warten", bis einer Zeit hat.
Ein Neugeborenes begleiten - das ist wirklich was ganz besonderes! Ich durfte im März die junge Familie mit meinem vier Tage alten Enkelkind in deren Wohnung empfangen und mithelfen, alles einzurichten und sie für's erste zu versorgen. Hatte fast vergessen, wie anstrengend das ist mit so einem Baby kurz nach der Geburt!

Für deinen Mann wünsche ich alles Gute für eine baldige, gelungene OP und eine gute Genesung. Die viel Kraft für alles!

Danke für die Lebkuchen!
Liebe Grüße
Nachtigall

Hui, Sophia, das ging ja hoch her bei dir! Und dann auch noch dieser Wechsel von Freude zu Sorge.
Das stelle ich mir sehr anstrengend vor.
Und die Sorge um deinen Mann ist bestimmt belastend. Ich wünsche euch, dass die OP bald stattfinden kann und dass es von da an nur noch aufwärts geht. Ich stelle auch ein Hoffnungslicht für euch auf.

Das mit den Enkelkinder-Sahnehäubchen hatte ich geschrieben, aber es stammt nicht von mir. Vor einiger Zeit habe ich es in einem der Foren gelesen. Leider weiß ich nicht mehr, von wem.
Aber ich finde, es stimmt total.
Wir dürfen unsere kleinste Enkelin seit den ersten Tagen ihres Lebens immer wieder mal bei uns haben. Ja, ich hatte auch vergessen, wie anstrengend das ist!
Sie ist jetzt zweieinhalb und ein richtiger kleiner Wonneproppen.

Hier bei mir hat es den ganzen Tag genieselt, das Grau ist nun zu Finsternis geworden und ich freu mich über ein Feuer im Ofen und einen Chai aus der Zauberkanne.
Habt es schön
Abi

Zum Ende des Tages einen abendlichen Gruß an Alle. Danke für das herzliche Willkommen, Abi, der Tee hat mir gut getan zusammen mit der Ruhe hier. Auch heute komme ich zum Abendtee, diesmal gern eine Kombination aus Kräutern und Honig.
Ich habe eine Kerze mitgebracht, sie soll den Abend erhellen. Das Licht ist verheißungsvoll und die Flamme flackert ruhig.
Liebe Sophia, ganz ganz tüchtig wünsche ich dir und deinem Mann, dass alles gut wird. Ich denke sehr an euch.
Liebe Nachtigall und liebe Abi, habt einen geruhsamen Abend.
Alles Gute für Alle hier!
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