Thema »Adventsgeflüster «

Allerdings war es das zweite Weihnachten ohne Familie. Wenn ich das erste nicht in einer Klinik verlebt hätte, weiß ich nicht, ob ich noch hier schriebe...

Liebes Vögelchen,
so ähnlich ging's mir auch - vor etwa zehn Jahren. Und inzwischen weiß ich, dass die Zeit Wunden zwar keineswegs heilt, aber erträglicher macht und uns lehrt, auch mit Wunden zu (über)leben.

Liebe Bekassine,
ich hab dir vom kleinen Dorfweihnachtsmarkt ein Hoffnungslicht mitgebracht - es ist windgeschützt und steht an der Stalltür.

Herzliche Grüße von Paulina

Ihr Lieben,
ist das ein Widerspruch, dass ich euch mit Freude gelesen habe, obwohl Trauer und Schmerz zu spüren waren? Und, wo fange ich nun an?

Zuerst mal begrüße ich Ingrido und Katerina W. Schön, dass ihr mitflüstert und nein, Katerina, du warst nicht zu laut.

Ich habe heute mit meiner Schwester zusammen Stollen gebacken und den muss ich nun mit Butter bestreichen und mit Puderzucker berieseln.
Danach muss das Treppenhaus wenigstens oberflächlich gereinigt werden, nachdem Handwerker abgezogen sind. Und während ich das tue, lasse ich mir eure Gedanken und meine Gedanken nochmal durch den Kopf gehen und vielleicht kann ich euch das Ergebnis später mitteilen ;-)

Allerdings war es das zweite Weihnachten ohne Familie. Wenn ich das erste nicht in einer Klinik verlebt hätte, weiß ich nicht, ob ich noch hier schriebe...

Liebes Vögelchen,
so ähnlich ging's mir auch - vor etwa zehn Jahren. Und inzwischen weiß ich, dass die Zeit Wunden zwar keineswegs heilt, aber erträglicher macht und uns lehrt, auch mit Wunden zu (über)leben.



Gemau so ist es, liebe Paulina.
Und diese Erfahrung hat bei mir dazu geführt, dass ich reifer geworden bin und Schmerz mit anderen aushalten kann, weil ich weiß, wie weh ein Verlust tun kann und dass man ihn trotzdem überleben kann, wenn das Leben es gut mit einem meint und einem Menschen und Tiere schickt, die einfach da sind.

Hallo Ihr Lieben, ich schneie nur kurz mal vorbei, weil ich eben so lachen musste:


Ich habe heute mit meiner Schwester zusammen Stollen gebacken und den muss ich nun mit Butter bestreichen und mit Puderzucker berieseln.
Danach muss das Treppenhaus wenigstens oberflächlich gereinigt werden


Lara, vielleicht machst Du das nächste Mal einfach die Türen zu? Dann hast Du den Dreck nur in der Küche und wenigstens nicht im ganzen Haus.

Hihi

Liebe Fideli,
zuerst mal ein herzliches "moin" an dich. Es freut mich, dass ich dich hierher locken und zum Lachen bringen konnte. Wenngleich....Schadenfreude?... nein, bestimmt nicht hier und nicht von dir. Das Gescheit daherreden könnte ich dir ja großmütig verzeihen, wenn.... ja wenn ich den Tipp schon vor dem Backen bekommen hätte. Nur eine Spur telepathischer Kräfte wäre schon ausreichend gewesen. Nun ja, Schwamm drüber, vielleicht können ja die anderen Flüsterer diesen Tipp zusammen mit der Eierfeuerwerksanleitung abheften und zu gegebener Zeit davon profitieren.

Was Ihr heute geschrieben habt, eigentlich ihr alle außer der frechen Fideli ;-), das waren doch überwiegend Töne in Moll. Wenn ich mich gefreut habe, dann darüber, dass ihr eure Gefühle geteilt habt. Und auch darüber, dass Schmerz und Trauer verebben können. Wünschen würde ich, dass aus dem geteilten Leid tatsächlich halbes Leid wird und der Abend für euch alle auch noch etwas erfreuliches oder tröstliches bringt.

Der heutige Kalendertext hat mir gut gefallen. Ich konnte bisher immer Weihnachten im Familienkreis (der sich natürlich verändert hat) feiern und trotzdem ist da diese Sehnsucht nach etwas Vergangenem. Und ich habe auch versucht, an gewissen Traditionen fest zu halten, Gefühle zu empfinden, die in meiner Kindheit und Jugend so stark und groß waren,(so habe ich es damals empfunden) und bin damit gescheitert. Weihnachten ist anders als früher. Erinnerungen kommen beim Hervorholen des alten Weihnachtsschmucks, beim Stollen backen, beim Singen der alten Lieder....

Liebe Lara, schön, dass Du da bist und auch unsere traurigen Gefühle mit uns teilst.

Und in Hinsicht auf Weihnachten bin ich auch bei Dir: Wenn ich am Vormittag des Heiligabend alleine den Weihnachtsbaum schmücke und in vielen Teilen die Vergangenheit in den Händen halte, bin ich bei meiner Mami, die das so viele Jahre für mich gemacht hat. Es ist eine Verbindung, die tiefer ist als alle Verbindungen, die ich in meinem Leben eingegangen bin - wahrscheinlich, weil ich nie ein Kind gebären durfte.